Auf dem Weg nach Skye wird die Gegend langsam reizvoller.
Die Fahrt selbst ist recht langweilig und vor allen Dingen auch verregnet. Irgendwo im Nirgendwo halten wir in Glenmoriston am „Redburn Cafe“ und haben einen genialen Treffer gelandet! Das Essen ist super und vor allen Dingen der Nachtisch hat einen Orden verdient. Ein echter Geheimtip! Toll ist auch die Vogelfutterstation an der sich Dutzende kleiner Piepmätze direkt vorm Fenster tummeln und beobachtet werden können.
Leider lernen wir hier auch die kleinen schottischen Mikromücken kennen. Anfangs finden wir das noch amüsant. Als wir aber wenig später noch mal halten um im Nieselregen einen Staudamm zu bewundern, vergeht uns das Lachen schnell. Die Scheißviecher sind einfach überall, und bei jedem Atemzug reißt man Dutzende von ihnen in den Tod durch Einatmen.
Gegen abend kommen wir dann an der Küste zur Isle of Skye an. Wir dreffen einen überdrehten und gutgelaunten Koreaner (?) mit Familie, sammeln Muscheln, fangen kleine Krabben, und fahren dann die letzten Meter auf die Insel. Das B&B ist schnell gefunden. Die nächsten 3 Nächte werden wir im Corran Guest House verbringen. Die Zimmer sind super und der Hausherr freundlich. Direkt gegenüber ist ein Pub mit Restaurant, wo wir den abend umzingelt von Italienern bei einem Abendessen mit extrakaltem Guinness ausklingen lassen.
Der nächste Tag ist wieder durchwachsen. Wir machen uns auf den Weg nach Carbost um die Talisker Destillery zu besichtigen. Als wir ankommen ist der Wettergott gnädig und schließt seine Schleusen. Wir melden uns zu einer Führung an und verbummeln die Zeit im Ausstellungsraum und am Strand.
Die Führung selbst ist ganz interessant, und ich schaffe es tatsächlich eine Frage zu stellen, auf die der Führer keine Antwort weiß: Wie viel Liter Wasser werden insgesamt verbraucht um einen Liter Whiskey herzustellen? Wir einigen uns darauf, daß das ne Menge ist. Bestimmt so 60 bis 80 Liter. Aber irgendwie hat das bisher niemand interessiert …
Jetzt geht es nach Dunvegan um das Dunvegan Castle zu besichtigen. Von außen ja ganz nett, die Gärten sind nicht soo berauschend, aber ein paar verwunschene Bäumchen gibt es. Wir besichtigen auch das Innenleben des Schlosses und werden am Ende mehr oder weniger rausgeworfen, da die Öffnungszeiten um sind. Nicht sehr kundenfreundlich, die 10 Minuten für die letzten drei Räume hätte man uns auch noch spendieren können. Als wir rauskommen hat das Cafe und die Besuchertoilette ebenfalls geschlossen – so ein Mist!
Wir suchen im Ort nach einem Cafe, um uns mit Koffein zu putschen, und landeten in ner ollen Kaschemme mit dreckigem Geschirr. Irgendwie ist Dunvegan nicht so der Brüller.
Also geht es zurück in die Pension nach Kyleakin. Der Weg ist das Ziel, und das gilt auf Skye durchaus auch bei Regenwetter. Die Gegend ist echt genial! Wir gehen im selben Restaurant wie gestern was zu abend essen und lassen den Tag abermals bei Guinness ausklingen.
In der Nacht stellt sich raus, daß ich irgendwas das ich an dem Tag gegessen hab nicht vertragen hab …
Am nächsten Tag bin ich entsprechend gerädert. Wir beschließen einen ruhigen Tag einzulegen. Es nieselt immer wieder. Wir laufen ein bischen im Ort rum und trinken in einem winzigen aber gemütlichen Cafe Kako und Kaffee. Gegen Mittag brechen wir auf und suchen uns an der Küste nen einsamen Felsbrocken. Als wir an demselben ankommen haben wir klatschnasse Schuhe, irgendwie war der Weg auf einmal sehr sumpfig. Billy und Micha machen die Angeln klar und versuchen ihr Glück. Pille klettert auf den Steinen rum und angelt nach Walfischen, und ich übe mich im Nichtstun und höre Type 0 Negative *lol*
Das Spaghettimonster sorgt dafür, daß der nachmittag trocken bleibt, und so können wir die Aussicht und die Wellen genießen. Bevor die Flut uns den Rückweg abschneidet machen wir uns am späteren Nachmittag auf den Heimweg.
Hungrig verstauen wir unsere Siebensachen und latschen die anderen Restaurants im Ort ab, nur um festzustellen, daß die noch alle geschlossen haben. Billy und Pille überbrücken die Zeit indem sie die örtliche Ruine besichtigen. Ich bin zu platt von der letzten Nacht und lege ein Nickerchen ein. Als es dann endlich Zeit ist essen zu gehen, landen wir hungrig wie wir sind wieder in der bekannten Bar und lassen den Abend dort ausklingen.