Abreise Teil 2
Tag 2 der Heimreise steht an. Die Vorhänge waren fürn Arsch. Früh um halb sechs leuchtet das ganze Zimmer in einem strahlenden Gelb. Früh stehen wir auf, essen unser Frühstück und fahren gen Niebüll zum Autozug.
Die Fahrt ist sehr langweilig und sehr warm. Dänemark ist zumindest von der Autobahn betrachtet absolut uninteressant.
Wir halten nur ein Mal zum Pinkeln und um was Kaltes zu Trinken zu holen, und fahren ansonsten ohne Unterbrechung durch.
Kurz hinter der Grenze machen wir Halt an einem fetten Supermarkt mit Tanke und Burger King (und Beate Uhse Laden mit Videokabinen neben dem Hein Gericke … schon klar). Wir tanken, essen ne Kleinigkeit, schlendern durch den Supermarkt (der auch Sonntags geöffnet ist) und kaufen was zu Trinken und Müsliriegel für die Fahrt. Wir sind die einzigen, die den Supermarkt ohne mindestens eine Palette Bier verlassen. Aber wir sind ja auch keine Dänen.
Wir schlabbern ein ekliges Wassereis beim Burger King und fahren weiter.
In der nächst grösseren Stadt vor Niebüll suchen wir uns eine gemütliche Eisdiele und sitzen dort fast eineinhalb Stunden rum und schlagen so die Zeit tot bis der Zug fährt. Als wir in Niebüll ankommen, ist unser Auto das vorletzte was aufgeladen wird. Bringt uns trotzdem nix, weil der Zug natürlich wieder Verspätung hat und wir noch mal über eine Stunde in Niebüll rumkriegen müssen.
Irgendwann ist auch diese Stunde rum. Endlich kommt der Zug und wir steigen ein. Der Zugbegleiter ist total durchgeknallt, die Ansage die er macht klingt, als wenn er unter Drogen steht. Später hören wir ihn auch „Käffchen?“-trällernd durch die Gänge ziehen. Er ist hocherfreut, als ich mich für Tee entscheide. Der Typ ist definitiv als Kind vom Wickeltisch gefallen, und hat danach zu viel Otto geguckt. Sehr putzig.
Leider hab ich mein Buch falsch eingeschätzt, und so hab ich es schneller durch als ich gedacht hatte. Was in einer sehr langweiligen restlichen Zugfahrt resultiert, zumal Michael schon den ganzen Tag nur das nötigste Spricht und vor sich hin grummelt. Nicht gut drauf der Kerl.
Der Zug holt gut auf und so kommen wir nur 15 Minuten zu spät in Dortmund an. Wir müssen allerdings noch ne Weile warten, bis die Autos abgekoppelt sind. Vom Bahnhof aus sind fette Rauchschwaden zu sehen, die von mir natürlich sofort geknipst werden. In weiter Ferne sind Feuerwehrsirenen zu hören. Wir erfahren von Polizisten, dass ein Grossmarkt brennt. Am nächsten Tag ist von 3 Millionen Schaden die Rede, aber verletzt wurde niemand. Ich spiele mit der Kamera rum um die optimale Belichtung zu finden und freue mich, endlich mal was zu tun zu haben während ich wieder irgendwo warten muss.
Dann steht der Suzuki endlich wieder auf Asphalt und es kann losgehen gen Heimat. Micha brezelt mit der zulässigen Höchstgeschwindigkeit (oder dem was der Jimny hergibt) über die Autobahn. In Dellbrück fahren wir an eine der elenden Fast Food Ketten und holen uns einen Mitternachtsimbiss.
Um halb eins sind wir dann endlich wieder in Bonn. Wir laden das Auto noch aus und lüften die Bude, gehen Duschen und dann endlich wieder in unser arg vermisstes Wasserbett … und freuen uns auf eine Nacht in Dunkelheit …