Abreise Teil 1
Heute geht’s wieder gen Heimat. Den Vormittag verbringen wir damit, unsere sieben Sachen wieder in den Jimny zu laden und die Hütte zu putzen. Als wir bei der Rezeption unsere Rechnung begleichen, stellen wir erfreut fest, dass es billiger geworden ist … wir zahlen nur 1050 NOK statt 1200 NOK. Sehr nett. Solche überraschungen erlebt man doch gerne.
Wir beschliessen, direkt nach Kristiansand zu fahren, weil es schon Mittag ist und wir nicht wissen, wie lange wir genau brauchen. Ziemlich rasch stellen wir aber fest, dass Krisitansand viel näher ist als gedacht, und dass die Strasse sehr zügig ist. Viel Verkehr ist auch nicht.
Das macht aber nix, wir haben vor noch gemütlich durch Krisiansand zu schlendern und den ein oder anderen Troll noch einzupacken.
In Kristiansand angekommen suchen wir uns einen Parkplatz und gehen in die City. Zu unserem Erstaunen ist da die Hölle los. Lauter Leute in Uniform und so eine Art Miniaturkarneval … Puppen an Stangen ziehen mit geschminkten Kindern im Gepäck in einer Parade durch die Fussgängerzone. Keine Ahnung was das soll.
An der nächsten Ecke lauert die zweite überraschung: Hier wird gerade ein in der Pfütze sitzender und am Laternenpfahl angebundener junger Mann von einem Kind mit aufblasbaren Boxhandschuhen verkloppt. Es stellt sich raus, dass der Typ in 2 Wochen heiratet und gerade seinen Junggesellenabschied feiert. Die Krönung ist jedoch erreicht, als eine alte asiatische Frau die Handschuhe überzieht und ihn mit aller Kraft (das reicht nicht mal um ein Marmeladenglas zu öffnen) auf ihn einschlägt.
Wir gehen weiter durch die Stadt und sind nicht in der Lage, Trolle zu finden. Also gehen wir wieder zurück und fragen mal nach. Man schickt uns wieder in die entgegengesetzte Richtung. Anders als in Bergen gibt es hier nur wenige Trolle, und die verstecken sich in kleinen Gruppen in Buchläden oder ähnlichen Etablissements.
Von der Suche erschöpft, gehen wir zu Mäkkes was essen.
Und wird es in Kristiansand zu hektisch, viel zu viele Leute, man kann sich nirgends in Ruhe in den Biergarten setzen. Also beschliessen wir zur Fähre zu fahren, weil wir denken dass es dort wie in Dänemark bestimmt ein Cafe gibt wo wir abhängen können.
Falsch gedacht, da gibt’s n Klo und nen Colaautomaten und sonst nichts. Ausser uns ist auch nur noch ein anderer Autofahrer da der ebenfalls viel zu früh angekommen ist. Also fahren wir raus aus Kristiansand in das nächste Kaff und kaufen uns in einem dieser elenden Imbisse ein Eis. Dort bummeln wir ein bischen rum und fahren dann wieder zur Fähre.
Dort angekommen sind inzwischen viele andere dort die auf das Schiff ankommen, und die Deppen stellen sich alle nur an Bahn 1 an. Micha ist schnell zu überzeugen, bei dem Spiel nicht mitzumachen, und stellt sich an Bahn 2 an, was uns einige böse Blicke beschert und uns ziemlich erheitert. Dann erst mal vorsichtshalber Reisetabletten einwerfen. Es ist zwar nicht so stürmisch wie letztes Mal, aber man weiss ja nie.
Wir müssen nicht lange warten, da öffnen die Schalter und wir sind mit die ersten die durch sind. Jetzt heisst es warten. Ich schmöker ein bischen um die Wartezeit zu überbrücken.
Das Einfahren in die Fähre ist inzwischen schon Routine. Wir machen ein paar Bilder beim Ablegen und gehen dann runter und suchen uns ein paar gemütlichere Plätze wie die die wir zugewiesen bekommen haben. Diesmal ist die Fahrt sehr ruhig, es schwappt kaum. Wir verballern unsere letzen NOKs im Duty Free Shop und investieren in Weingummis.
In Hirtshals angekommen fahren wir nach Aalborg und suchen uns dort ein Hotel. Wir fahren aufs Geratewohl in die Stadt hinein und bleiben im erstbesten bezahlbaren Hotel. Für 100 Euro gibt’s ein Doppelzimmer mit Frühstück. Das Zimmer ist nett eingerichtet, und die Vorhänge scheinen auch was drauf zu haben.
Wir gehen zu einem Italiener und pfeifen uns ne Pizza rein, weil wir beide tierischen Kohldampf haben. Bald drauf geht’s in die Heia.