Tag 10
Die Nacht war viel zu kurz. Ich konnte in dem unfreundlichen Kabuff nicht wirklich schlafen. Wir gehen duschen (ziemlich nervig, denn man muss die Dinger durch konstantes Knopfdrücken am Leben erhalten), frühstücken und machen uns zeitig auf den Weg.
Wir wollen ins Flogdal. Sobald wir aus der städtischen Umgebung raus sind wird die Landschaft wieder richtig schön. Saftig grün und bergig, immer wieder kleine Seen.
Irgendwo hoch oben auf einem Berg machen wir eine Kaffeepause und geniessen das schöne Wetter. Zwar ist auch hier der Wind frisch, aber die Sonne ballert ohne Ende. Keine Ahnung ob es daran liegt, dass Norwegen höher liegt als Deutschland *g*, aber mir kommt die um einiges intensiver vor als zu Hause. Was mir meine Sonnenallergie auch schmerzhaft bestätigt.
Weiter geht’s, und die Landschaft wir wieder kärger, bergiger und mondmässiger. Sehr sehr schön. Viel zu schnell haben wir diesen Abschnitt hinter uns.
Als wir das Bergsdalen passiert haben, verlassen wir in Helle die Ausbaustrecke und fahren wieder auf unseren favorisierten Miniaturstrassen weiter. Auf diese Weise müssen wir auch keine Maut für die Europastrasse zahlen. So kommt man zwar deutlich langsamer voran, es ist aber auch bedeutend interessanter. Eigentlich wollten wir in Ose eine Strasse fahren, die uns näher an den Wasserfall heranbringt, aber leider sind wir zu doof die zu finden. Wahrscheinlich war es die überteuerte Maut“strasse“, die wir uns weigern zu zahlen wenn da nicht mal n Schild steht auf dem ausgewiesen ist, wohin sie denn führt.
Hungrig fahren wir nach Bygland auf der Suche nach einer Unterkunft für die Nacht. Es ist schon nach 4 Uhr nachmittags, und viel weiter wollen wir nicht mehr, da wir sonst schon praktisch in Kristiansand sind. Das Kaff hat nur nix zu bieten und auch unsere Internetrecherche (Hotspot sei Dank!) bleibt erfolglos.
Also geht’s weiter nach Evje. Hier ist schon mehr los und wir gehen erst mal endlich was essen. Danach kurven wir ein bisschen durch die Gegend um nach einer Bleibe zu suchen. Das Motel in beschissener Lage sagt uns nicht zu, schon gar nicht zu dem horrenden Preis. Das Hotel hat für knapp 600 NOK nur noch n Zimmer mit Etagenbett im Angebot … ja ne is klar. Also doch Campingplatz …
Zum Glück ist direkt in Evje einer, der von aussen einen ganz guten Eindruck macht. Platz ist auch noch vorhanden. Wir entscheiden uns für 400 NOK für eine Hütte mit Dusche. Als wir feststellen, dass die nur Etagenbetten hat und zu eng ist, um die Matratzen auf den Boden zu schmeissen, disponieren wir um und nehmen ne Riesenhütte mit Doppelbett aber ohne Dusche für den selben Preis. Die Hütten sind in einem Zustand, den wir bisher noch nicht erlebt haben: sauber, schön freundlich eingerichtet, nix ekliges, verwohntes oder gammeliges zu finden … optimal! Also erst mal an in den Kiwi und einkaufen, danach Klamotten waschen, weil wir keine sauberen Handtücher mehr haben.
So endet dieser Tag gemütlich in einer grossen Holzhütte auf einem Sofa mit frischen Erdbeeren … was will man mehr.
Der ideale Ausgangspunkt für die nächsten 3 Tage …