Tag 2
Die Betten sind zwar bequem, aber auch hier kann man das Zimmer nicht abdunkeln, und ich war seit halb fünf ständig wach weil’s taghell im Zimmer war. Zudem war es nachts oft laut. Das Gebäude ist hellhörig und die anderen Gäste sowie das Villenpersonal nehmen nicht wirklich Rücksicht. Entsprechend erholt wache ich auf.
Das Frühstück ist ein Flop. Es gibt Fisch aus der Tube, Käse der nach Toffee schmeckt (behauptet eine Engländerin, ich find den einfach nur eklig), immerhin leckeres Brot, Marmelade und auch einen essbaren Käse. Aber nur Löskaffee und Zuckerplörre statt Saft. Das Müsli ist auch nicht der Hit (und steht auch am abend immer noch offen auf dem Tisch … sehr lecker).
Heute ist Sightseeing in Oslo angesagt. Der Busfahrer informiert uns darüber, dass es Tagestickets nur an SevenElevens gibt und lässt uns für umsonst mit. Beim Umsteigen kaufen wir uns für ca. 6 Euro pro Person besagtes Ticket und fahren nach Bygdoy um in das Volksmuseum zu gehen. Das ist ein Freilichtmuseum a la Kommern. Lauter alte Häuschen aus dem 16 Jahrhundert (oder so), aus verschiedenen Landstrichen abgebaut und hier wieder aufgestellt. Viele stehen auf Stelzen. Noch ist es kühl, aber es ist trocken und der Himmel klart auf.
Das Volksmuseum ist super, die alten Hütten haben es uns beiden angetan. Besonders die bewachsenen Dächer haben was schnuffiges. Leider kann man nur in wenige Häuser auch reingehen, und nicht alle sind eingerichtet. Wir latschen den ganzen Vormittag durch das parkähnliche Gelände. Glücklicherweise ist es nicht überrannt von Touristen, so dass wir in aller Ruhe da durch bummeln können und haufenweise Fotos machen können.
Eigentlich wollten wir noch in das Wikingerschiffmuseum, aber 6 Euro pro Nase für 3 Schiffe, da haben wir dann doch keinen Bock mehr drauf. Also geht’s wieder mit dem Bus in die Stadt. Im Hard Rock Cafe essen wir uns einen lecker Burger. Und kaufen uns T-Shirts. Anschliessend schlendern wir weiter durch die Fussgängerzone. Hier herrscht ein wenig Köln-Feeling. Viele Studenten, gemischtes Volk, Strassenkünstler … im Sommer steppt hier bestimmt richtig der Bär, aber schon jetzt sind die Strassen voll.
Gegen abend fahren wir ein paar Stationen mit der U-Bahn um an den Hafen zu fahren. Hier gehen wir noch was spazieren, aber wir sind beide geschafft von so viel Lauferei. In einem Pub lassen wir bei Cola und Kaffee den Tag ausklingen und kraulen unseren ersten norwegischen Hund.
Zurück in der Villa fragen wir zunächst nach einer weiteren übernachtung. Eine Stunde später jedoch haben wir es uns wieder anders überlegt. Micha hat schon ne grobe Route ausgeguckt, und wir wollen lieber einen Tag mehr in der Pampa haben denn in einer Stadt rumzurennen … denn mal ehrlich, Oslo ist auch nur ne normale Stadt wie Bonn oder Köln. Von den Museen mal abgesehen.
Wir gehen recht früh ins Bett weil auch dieser Tag sehr anstrengend war … die ganze Lauferei und die Anstrengungen der Vortage sind nicht spurlos an uns vorüber gegangen.