Tag 5
Heute geht’s endlich ins Studio Ghibli! An der JR-Station in Akihabara setzen wir uns in ein Cafe und frühstücken. Danach lösen wir Tickets nach Mitaka und setzen uns in die Bahn.
Ziemlich früh kommen wir dort an. Mitaka hat Kleinstadt-Feeling. Ausserhalb der Bahnstation sehen wir die Haltestelle vom Studio Ghibli Bus. Wir entscheiden aber, den Kilometer zum Museum zu laufen. An einem Flüsschen schlendern wir eine Allee lang, geniessen das noch nicht ganz so drückende Sommerwetter. Die Zikaden machen liebliche Geräusche, ähnlich wie Kreissägen – *nerv*
Als wir am Museum ankommen, ist meine Euphorie gross! Von aussen ist es schon echt beeindruckend! Sieht sehr nett aus, auch von aussen sehr liebevoll gestaltet. Es gibt einige Hinweisschilder mit Totoros, etc. Wir warten noch ein wenig vor dem Museum, weil wir wirklich früh dran sind. Man muss dazu sagen, dass es drei Einlasszeiten pro Tag gibt; damit sich die Menschenmengen gut verteilen. Später merken wir, dass die Idee so schlecht nicht ist.
Irgendwann beschliessen wir, dass wir genug gewartet haben, und gehen rein. Leider darf man innen nicht fotografieren! überall stehen Angestellte, die aufpassen dass sich auch alle dran halten. Als Eintrittskarte kriegt man einen Filmstreifen, der gleichzeitig auch ein Gutschein für eine Kinovorstellung ist.
Das Museum ist innen ein echter Hingucker. Die Deckengemälde am Eingang sind der Hammer; es gibt bunte Glasfenster, und überall warten Details darauf, entdeckt zu werden. Für die kleinen Besucher gibt es „Geheimgänge“ und in der obersten Etage ein riesiger Catbus zum Toben.
Unten ist ein grosser Schauraum, mit Dioramen und anderen Installationen die einem das Konzept des Trickfilms näherbringen; auch obwohl man weiss wie es geht ist es faszinierend, zuzuschauen! Hier gibt es ne Menge zu sehen – man kann es schlecht beschreiben, aber es ist ein echtes Erlebnis. In der ersten Etage gibt’s in erster Linie Zeichnungen zu sehen, Charakterstudien, Hintergründe – man sieht wie Bilder mit Vorder- Mittel- und Hintergrund montiert werden, sieht bekannte Charaktere in frühen und späten Entwicklungsstadien – ich würde hier am liebsten Tage verbringen und die dicken Skript-Bücher mit den Skizzen ansehen, mit denen die Filme geplant wurden, etc. Viele Dinge hier darf man auch anfassen, doch da die Japaner ein sorgfältiges Völkchen sind, ist der Zustand der Bücher etc. gut.
Zwischendurch geht’s auf Dach und wir bestaunen den Roboter aus Laputa, der in Lebensgrösse über das Museum wacht. Wir essen zu Mittag auf der Terrasse des Museums, bestaunen auch hier wieder die Liebe zum Detail.
Zum Schluss gehen wir in die beiden Shops in der oberen Etage. Im kleinen Shop werden nur Bücher verkauft. Hier muss ich mich beherrschen; ich kaufe mir das Buch zum Museum, damit ich meinem Männe zeigen kann wie es von innen aussieht. In dem grossen Shop gibt’s Aufkleber, Plüschtiere – insgesamt ist die Auswahl nicht so wahnsinnig gross, aber ich komme trotzdem auf über 10tsd Yen (65 Euro); das T-Shirt allein war saumässig teuer, aber auch wenn ich da (noch) nicht reinpasse, kann ja nicht ohne Ghibli Shirt nach Hause fahren!
Mit vollen Taschen verlassen wir das Museum. Gerne würde ich noch durch den angrenzenden Park laufen, aber mein Fuss fände das nicht so lustig. Wir nehmen den gut bewachten Ghibli-Bus zurück zur Bahn und fahren erst mal ins Hotel. Dort laden wir ab und machen erst mal ein bischen Pause. Am späteren Nachmittag fahren wir mit der Bahn wieder in die Stadt; wir haben beschlossen, endlich den Tokyo Tower zu besuchen. Das ist eine Kopie des Eiffelturms; nur 33 Meter höher *g*
Der Eintritt ist hier was teurer, und die grösste Abzocke offenbart sich, als man nur Netze sieht weil die da grad renovieren oder so; um freie Sicht zu haben muss man auf die „Special Observatory“ Plattform; die Abzocke-Plattform; die natürlich noch mal ordentlich Eintritt kostet. Dafür entschädigt aber die Aussicht; man hat einen tollen Blick auf die bunten Lichter der Stadt. Inzwischen ist es natürlich zappenduster.
Als wir genug geguckt haben, essen wir noch was und machen uns dann auf den Rückweg. Wir sind beide mal wieder total platt und zu nichts mehr zu gebrauchen.